Mit Pfiff, Charme und jeder Menge österreichischem Humor gewürztes erstes Leinwandabenteuer von Christine Nöstlingers kleinem Romanhelden.
Franz ist neun Jahre alt und wird von allen gehänselt. Dabei ist er doch ein Mann – na ja, so gut wie. Da ihn aber niemand ernstnimmt, will Franz jetzt eben lernen, wie man ein Mann wird. Hilfe holt er sich dabei von einem angesagten Online-Tutorial. Und auch seine besten Freunde Gabi und Eberhard sind immer dabei. Aber was ist das eigentlich: ein richtiger Mann? Die erste Realverfilmung der legendären Buchreihe von Christine Nöstlinger überzeugt als charmant-pfiffige Geschichte mit liebenswert eigenwilligen Figuren und einem sympathisch natürlich aufspielenden Kinderensemble.
Die Buchreihe, die Christine Nöstlinger bis zum Jahr 2011 über 25 Jahre lang in mehreren Teilen veröffentlichte, genießt bei vielen jungen Bücherfans Kultstatus. Nun hat sich Regisseur Johannes Schmid der Figuren angenommen und sie zusammen mit Sarah Wassermair als Drehbuchautorin in ein wunderschönes Kinoabenteuer für die ganze Familie verwandelt. Die zentrale Frage nach dem Männlichsein und den klassisch besetzten Geschlechterrollenklischees könnte dabei nicht relevanter und aktueller sein und so kann sich auch ein sehr junges Publikum schon mit dem identifizieren, was hier behandelt wird. Dass dies ganz ohne Moralkeule oder Holzhammer geschieht, liegt vor allen Dingen an den sehr pointierten Dialogen und den authentisch dargestellten Figuren, die von einem vor Spielfreude sprühenden Kinderensemble verkörpert werden. Da ist Eberhard, der als starker Beschützer seines besten Freundes auftritt und für ihn immer bereit ist, in die Bresche zu springen. Und da ist Gabi, die selbstbewusst und mit Grips immer wieder klarstellt, dass Mädchen sich überhaupt nicht hinter Jungs verstecken müssen. Und da ist Franz selbst (entzückend: Jossi Jantschitsch), der sich auf nachvollziehbare Weise mit genau den Problemen herumschlägt, die mit Sicherheit viele aus seiner Altersgruppe kennen. Ergänzt wird das Ensemble von Ursula Strauss und Simon Schwarz als Franz‘ Eltern, die sich als Figuren aber immer im Hintergrund halten. Denn es sind die Kinder, die die Handlung nach vorne treiben. Und so ist GESCHICHTEN VOM FRANZ genau die Art Kinderfilm, die mit einer großen Portion Wärme und Sympathie die Zielgruppe auf Augenhöhe ansprechen kann. .
Quelle: FBW Filmbewertungsstelle Wiesbaden |